Samstag, 26. Mai 2007
Riga - Zeit fuer Jugendstil
Riga unterscheidet sich stark von Tallinn. Die russische Vergangenheit ist auch noch Teil der Gegenwart und blaest einem ins Gesicht. Ich jage russischen Brocken hinterher, lausche und erahne Geschichten und reiche sie an Elmi weiter. Es ist schon grotesk, dass sich die drei baltischen Voelker untereinander nur in der Sprache unterhalten koennen, die sie am ehesten ablehnen. Waehrend die Esten ihre russische Vergangenheit abgenagt haben, muessen sich die Letten damit arrangieren, zumal 50 Prozent der Bevoelkerung noch immer Russen sind.
Die Stadt hat sich an westliche Verhaeltnisse angeglichen, sie wirkt pompoes und Vilnius und Tallinn schwimmen wie Delphine neben dem Wal Riga.
Nie enden wollende Autokorsos rollen an uns vorbei, versperren uns Wege und Raeume und wir muessen uns entlang hangeln.
ein bedeutsamer und gestiegener Materialismus liegt wie ein Schleier in der Luft, die Frau stellt sich vorwiegend als Hab und Gut dar, die Weiblichkeit wandelt im staendigen imaginaeren Spiegel und versteckt die wunderschoene Natuerlichkeit nur allzuoft.
Wir haben mit dem Ostseewasser gefuesselt und es fuer gut befunden, aber nur Blicke mit den Wellen getauscht und koerperlichen Kontakt gemieden...
Wir sind befreit in einem fremden Raum...
Riga ist eng, die Sehenswuerdigkeiten quetschen sich noch mehr als in Tallinn auf kleinem Raum zusammen, verlieren dabei aber nichts an ihrer Schoenheit und ihrer Eigenheit.
Die starke Zerstoerung der Stadt faellt nicht mehr ins Gewicht, Restaurierungen haben Wunder gewirkt: die Stadt erhellt in schoenstem Licht.
Morgen geht es weiter nach Vilnius, wo wir die naechsten zwei Tage verbringen werden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Mensch is dat schön, Email, Photos und 'nen Blog, ganz so, als wär man dabei :-) Weiter so Jungs!
Liebe Grüße von Ilka
Hey!
Eure Berichterstattung lässt wirklich nicht zu wünschen übrig! Kann mich dem Ilk da nur anschließen!
Auch die Black&White Pictures sind super cool! Eignen sich sehr schön zum Vergrößern. Vergesst aber nicht auch Farbfotos zu schießen, darauf kann man die wahre Stimmung einer Stadt besser erkennen.
Gutes Weiterreisen und lieben Gruß,
Geraldine
Kommentar veröffentlichen